Farin ist solo bzw. mit Racing Team zu erfolgreich, denn sein/ihr Publikum ist scheiße – zumindest der sinnlos pogende Teil. Nichts gegen Pogo, bei BelaFarinRod!, ich hab’ schließlich selbst erst Blut geleckt. Aber macht es nicht mehr Sinn, auf ’nem Konzert, dessen Eintritt mit drei bis sieben Euro deutlich unter 26 € liegt und bei dem ich die Texte nicht verstehe[n will], zu pogen, statt auf letzterem die Show nicht zu genießen? Fickende Hurenpisse, ich will bei Farin & Co. den Text verstehen! Die Textänderungen, die Die Ärzte nun mal einbauen, inbegriffen… [von denen ich ob der hysterischen Masse um mich herum leider nicht alle mitbekommen habe… vom Behalten-Haben mal ganz abgesehen ;o)].
Nicht dass das Konzert am Samstag im Haus Auensee nicht toll gewesen wäre – im Gegentum: Wieder so genial geschwitzt wie bei Bela im Schlachthof oder bei Russkaja, und Farin & Co. überhaupt mal live live zu erleben, ist sowieso das Größte.
Immerhin: Bei ruhigeren Liedern wie Phänomenal egal hat die Masse sich zurückgehalten. – Da fällt mir ein: Wieso löst die Frage »Habt ihr Feuerzeuge oder Mobiltelefone oder was anderes, das leuchtet?« bei Rauchern das Bedürfnis aus, sich ’ne Kippe anzustecken?
Und bevor jetzt jemand mit Zehn kommt: Nein, gegen »Publikumsbeteiligung« bei diesem Song habe ich nichts, gar nichts, denn die einzige Daseinsberechtigung dieses Songs liegt nun mal nur in ihr. Und ja, selbst ich habe mich in dem Moment daran beteiligt. So ein elender Langweiler und Nein-Sager bin ich dann auch nicht…
Anyway, der neue Song [Der Frauenflüsterer?] macht extrem neugierig auf’s erste FURT-Studioalbum, denn eines merkt man dem Song an: Es ist der erste echte FURT-Song, mit Betonung auf »RT«. Die Bläser sind von vornherein beteiligt und nicht nur schmückendes Beiwerk wie bei den meisten Songs bisher [wenn überhaupt dabei – so oft wie die vier nicht auf der Bühne waren…]. Zehn nehm’ ich hier mal aus, denn die Damen singen zwar mit, aber eben wie bisher nur Background statt wie im Frauenflüsterer im Duett Farin-LGN [also quasi Quintett…].
Da fällt mir ein, ich wollt’ noch gucken, was LGN heißen soll…
Was hat Farin neuerdings eigentlich gegen Soul[musiker]? Das, was er da auf der Bühne veranstaltet hat, könnte man ja fast als »Dissen« bezeichnen… wobei ich echt nichts dagegen hätte, wenn wirklich ein, zwei Soulsongs auf dem neuen Album drauf wären. Man wird ja noch träumen dürfen…
Und Farin sollte mal drüber nachdenken, was er nach DÄ [also ab dem 01. Januar 2007?] machen will. Vorschlag: Comedian. Aber bitte nur mit Bela und ohne [allzu viel] Fäkalhumor.
Und nun… noch ’n bisschen Publikumsbashing:
Is’ ja schön und gut, dass ihr links und gegen rechts seid. Alles andere wäre als DÄ-Fan/-Hörer mal echt grenzwertig. Aber ihr seid nur minimal besser als Hitler’s Erben: Im Zweifelsfall genauso gewaltbereit/-tätig und auch nicht so viel intelligenter als derren Fußvolk. Oder mit Farin’s [sinngemäßen] Worten:
Es macht wenig Sinn, auf ’nem FU-Konzert »Nazis raus« zu rufen, weil eh keine da sind. Aber bei der nächsten Nazi-Demo am Völkerschlachtdenkmal könnt ihr Gesicht zeigen.
Danke Farin.
Das hat mich bei Bela’s Konzert schon genervt [und ihn ebenfalls, denn der Gesichtsausdruck damals hat keinen anderen Schluss zugelassen], auch wenn’s nach Deutsche kauft nicht bei Nazis besser als nach Lieber Staat gepasst hat. – Wo ist in Farin’s Song der [definitive] Gegen-Rechts-Bezug?
Vielleicht öffnet sich ja die Erde
– Es wäre mir ein Fest! –
Und verschlingt die rechten Parolen-Fressen
Und den ganzen dreckigen Rest
ist schließlich aus Immer noch…
Manche sagen zwar, du wärest auf dem rechten Auge blind
seh’ ich viel eher als Kritik an einer übertriebenen Anti-Rechts-Haltung. Nicht alles, was ein wenig konservativ anmutet, ist kolossal Nazi-Gedankengut… andere Staaten dürfen sich Patriotismus ohne Probleme leisten – nur good ol’ germany nicht…?!
Gleichzeitig ist es mit Sicherheit auch Kritik an festgefahrenen Mechanismen und Ansichten im Regierungsapparat unseres Staates, aber eben nichts von beidem nur und ausschließlich…
Etwaige Tippfehler bitte ich zu verzeihen. Die Tastaturen der Uni-Rechner sind in Sachen Qualität sehr durchwachsen [was bei mir großen Einfluss auf korrektes Tippen hat]…