Enttäuscht.

Wie können die? Darf man das überhaupt? Einfach so meine Erwartungen an iTunes 9.0 nicht erfüllen! Ich bin enttäuscht. Echt. Aber: Im positiven Sinn.

Ernsthaft: iTunes 9.0.0.70 ist endlich, endlich, endlich der Schritt, den iTunes [für Windows] seit Ewigkeiten gebraucht hat. Oder zumindest erscheint es mir bislang so. Wer weiß, wo es noch zu enttäuschen weiß [dann wieder im eigentlichen Sinn ;o)] – meine Erwartungen müssen einfach irgendwie, irgendwo, irgendwann erfüllt werden.

Na gut, egtl. wurden sie das schon: Bei der Installation.
Beim ersten Start nach der Installation wurde mir mitgeteilt, dass es sich nicht starten lässt, weil Apple Application Support nicht installiert wäre… Wer jetzt meint, dass ich dann ziemlich dämlich sein müsste, da die iTunesSetup.exe das ja alles einwandfrei auf die Festplatte schaufelt, der kennt mich schlecht. Denn was ich definitiv nicht brauche, sind:

  • Apple Software Update – Dass es ’ne neue Version gibt, bekomm’ ich schon irgendwie mit, und schaff’ es dann auch, mir diese manuell runterzuladen. Dazu brauch’ ich keine Spy- Software, die mir unbedingt Safari aufschwatzen will. [Tut das Ding das egtl. noch? Egal.]
  • Apple Mobile Device Support – Ohne iPhone/iPod tatsch ziemlich unnötig…
  • Bonjour – Freigaben? Brauch’ ich nicht. Apple TV? Hab’ ich nicht.
  • MobileMe – Den Sinn davon hab’ ich eh noch nie ganz verstanden, außer dass es die Systemsteuerung noch mehr zukleistert… Und zur Not greift die iPhone-Argumentation.

Insofern installiere ich iTunes + QuickTime immer, indem ich die iTunesSetup.exe entpacke und die zwei – ab sofort halt drei – MSIs incl. MST-Transformation aufrufe. Glücklicherweise ist das [noch] möglich. Kann der Anbieter netterweise auch unterbinden und die Installation über eine EXE erzwingen. Bitte, Apple, tut das nicht, denn ich möchte auch weiterhin, dass der Ordner mit den iPod-Treibern nicht direkt unter C:\Programme landet, sondern da, wo auch die iTunes- und QT-Ordner ihren Platz finden [nämlich C:\Programme\Apple – Ordnung muss sein].

Nach dieser unfreiwilligen Verzögerung durften mussten meine Augen dann das neue Erscheinungsbild betrachten. Naja, neue Major, was soll’s… Säh’s wie die alte Version aus, würden die meisten vermutlich noch nicht mal die offensichtlichen Änderungen mitbekommen. Kennt man ja.
Dass der »Spaltenbrowser« [früher hatte das Ding egtl. noch ’nen anderen Namen, ich komm’ nur nicht drauf…] sich außerdem zwischen Media- Bibliotheksübersicht [also Playlists, Geräten usw.] und der Anzeige der Titel befand, statt wie bisher über letzterer, war auch ein mittlerer Schock. Glücklicherweise kann man die Position aber wählen. Nur rudimentär [oben, links] zwar, aber wer hier echte Freiheit erwartet hat, nutzt das falsche Programm bzw. ein Programm des falschen Herstellers. ;o)
Immerhin kann man im Spaltenbrowser neben Genres, Interpreten und Alben nun auch die Komponisten und Werke* anzeigen lassen. Nett. [Sollte das bereits in den letzten 8er Versionen mgl. gewesen sein, dann bin ich ’n größeres Gewohnheitstier als angenommen.]
[* Was sollen »Werke« egtl. sein? Diese Spalte des Spaltenbrowsers enthielte bei mir konsequenterweise null (in Worten: 0) Objekte, würde ich sie anzeigen lassen…]

Kommen wir aber zum großen, großen, großen Pluspunkt, den v9.0 gegenüber allen bisherigen Versionen von iTunes [für Windows] hat: Geschwindigkeit. Ich hab’ den Verdacht, dass das [neue] Grundgerüst [wie vermutet] endlich/wirklich jenes von Safari ist.
Es hat sich def. gelohnt: Die Größe der Bibliotheksübersicht [links] zu verändern, verlief noch nie so flüssig. Tastatureingaben im Spaltenbrowser [direktes Springen zu einem Album/Interpreten/Genre] werden noch ’nen Tacken schneller umgesetzt als in v8.x. Und der Wechsel von einer zur anderen Playlist passiert mittlerweile auch zeitnah. Mit Blick auf den letzten großen iTunes-bezogenen Eintrag hier überkommt mich ein Schaudern, wie langsam v6.x und 7.x gewesen sein müssen. Ich glaub’, das sagt doch einiges darüber aus, wie schnell v9.0 reagiert.

Auch der iTMS wurde generalüberholt – and hell, it was about bloody, fucking time! Endlich hat man dort das Gefühl, wirklich im Internet zu surfen. Vom Social-Networking-Kram [Twittr-, Facebook-Anbindung] ganz abgesehen. Gehört ja mittlerweile wohl einfach zum guten Ton…
Auf jeden Fall reagiert das Ding schneller als jemals zuvor und man muss während eines Ladevorgangs nicht mehr auf z. B. eine Playlist wechseln, um sich die Zeit zu vertreiben, und vergessen, was man egtl. im Store wollte… :D
Ob die Wunschliste wirklich den Warenkorb ersetzen kann, weiß ich dagegen noch nicht.

Familienfreigaben, verbessertes/erweitertes Genius, iPhone-bezogener Mist sind mir [weiterhin] ♥lich egal. Dass es über den Store nun auch »LP«-Alben gibt, zeigt immerhin, dass sich Apple und die Plattenfirmen offenbar bewusst sind, dass ihr Dienst in seiner bisherigen Form noch immer recht unattraktiv ist. Ob sich das nun großartig ändert, wird sich zeigen. Ich bin weiterhin eher der haptische Typ und nehme nur-digital v. a. das, was ich kostenlos bekomme.

Woah, dass iTunes immer so lange Beiträge provoziert… Miststück.

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